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I./3.3.: Magnettomographie-Untersuchung – MRT
I./3.3.2.: MRT- Nachweis in verschiedenen Blutungsphasen.
Die Signaländerung der Zerebralhämatomen kann mit der Zeit als folgende erscheinen:
I./3.3.2.1.: Hyperakute Phase
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Die Phase erstreckt sich über einen Zeitraum von 1-3 Stunden nach der Einblutung. Das Hämatom hat in dieser Phase mit T1-Gewichtung eine mittlere Signalintensität, es ist isointens relativ zur Hirnsubstanz und hat eine starke Signalintensität mit T2-Gewichtung. Anhand dieser Sequenzen lässt sich dieses Signalverhalten von dem eines Tumors oder einer Entzündung nicht unterscheiden. Mit Hilfe der T2*-gewichteten (Häm-) Sequenz kann eine Blutung erfolgreich identifiziert werden, weil ihr Randbereich signallos erscheint als ob er „mit schwarzer Tusche ausgestrichen würde“.
I./3.3.2.2.: Akute Phase
Die Phase erstreckt sich über einen Zeitraum von den ersten Stunden bis zum 3. Tag nach der Hämorrhagie. Dann lässt sich der Bluterguss anhand seines Signalverhaltens besser identifizieren –das intrazelluläre Desoxyhämoglobin erscheint mit T1-Gewichtung isointens oder schwächer relativ zur Hirnsubstanz und mit T2-Gewichtung erscheint es hypointens. Dann entsteht als Zeichen des perifokalen Ödems um die Hämorrhagie herum eine hyperintense Zone.
I./3.3.2.3.: Subakute Phase
Die Phase erstreckt sich über einen Zeitraum von dem 2. bis zum 7.-10. posthämorrhagischen Tag. Solange bleibt nämlich das denaturierte Hämoglobinabbauprodukt, das Methämoglobin im Intrazellulärraum, dann zeigt es auf den T1w Bildern eine sehr hohe Signalintensität, wobei eine sehr geringe auf den T2w Bildern. Auch dann ist das umgebende, vom Ödem verursachte, besonders signalintense Zone zu sehen.
I./3.3.2.4.: Späte subakute Phase
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Sir Godfrey Newbold Hounsfield (1919-2004) hat das Experimentmodell des Computertomograpen erschafft, das erst 1975 in die klinischen Praxis durchgeführt wurde, und für welche Arbeit er den Nobelpreis erhielt. Im Rahmen dieses Experiments hat Hounsfield ein Maßeinheitssystem für Radiodichte entwickelt, dessen Maßeinheit die Hounsfiled Einheit wurde (Hounsfield unit, HU). Die Eckenwerte des Systems sind die Dichte des destillierten Wassers bei Standard-Druck, und –Temperatur – ihr Wert ist: 0 (Null)– und die Dichte der Luft unter denselben Verhältnissen –ihr Wert ist: -1000 (minus eintausend). Einige Dichtenwerte (HU) des menschlichen Gewebe – Lungengewebe: 500, Fett: -84, Liquor cerebrospinale: +15, Schwammknochen: +700, Kompaktknochen: +3000.
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Der Zeitraum erstreckt sich von der 2. posthämorrhagischen Woche bis zum 1. Monat. Nach dem Zerfall der roten Blutkörperchen treten sie in den Extracellulärraum aus und zeigen sowohl mit T1w, als auch mit T2w ein besonders hyperintenses Signal.
I./3.3.2.5.: Chronische Phase
Diese Phase kann einigen Monaten bzw. Jahren dauern. Die Abbauendprodukte eines chronischen Hämatoms erscheinen mit T1-Gewichtung hypointens, mit T2-Gewichtung kann sich die Signalschwäche bis zur Signallosigkeit vermindern. (Im inneren Region des Hämatoms kann noch ein hyperintenser Rand bestehen.) In den Hämatomen erfolgt allerdings nicht nur die Umwandlung des Hämoglobins sondern auch die Colliquation der originellen Strukturen und der angeströmten Zellen, so wird die zentrale Signalintensität dieser Strukturen mit der des Liquors identisch sein.
I./3.3.3.: Weitere Techniken, sonstige Charakteristika
Die Gradienten-Echo-Sequenzen sind sehr sensitiv für die Identifikation der magnetischen Hintergrundinhomogenität (Suszeptibilität), so daß sie während des ganzen Abbauprozesses des Hämoglobins ein Signalverlust zeigen. So kann auch dann ein älteres Hämatom „entdeckt“ werden, wenn es in der CT schon als eine kleine Lakune oder eine flache Lücke erscheint, weil die Hämosiderinablagerung im Hämatomwands mit T2w- und mit der Gradienten-Echo-Sequenz darstellbar ist.
In der hyperakuten Phase der Hämorrhagie kann in der Diffusionswichtung ein hyperintenives Signal erscheinen. In akuter und subakuter Phase ist die Signalintensität gleichermaßen schwach, dann in der späteren subakuten Phase verstärkt sie sich, und erst danach wird das chronische Hämatom wieder eine schwache Signalintensität zeigen.
Allerdings muß auch darauf geachtet werden, daß sich diese Prozesse in den Hämatomen nicht simultan vollziehen. Die Veränderung erstreckt sich von außen, von dem durch Gewebeeinwirkungen starker beeinflußten Bereich nach innen. Z.B. deshalb solange in den äußeren Teilen des Hämatoms das intrazelluläre Methämoglobin schon in den Extrazellulärraum durchtritt und die dementsprechenden Signalintensitätsveränderungen verursacht (signalreich im T1w und im T2w), bleibt im inneren Region des Hämatoms das Methämoglobin noch immer im Intrazellulärraum (signalreich im T1w, signalarm im T2w).
Die posthämorrhagischen Läsionen können wegen einer Gliose auf T2-gewichtetetn Bildern eben signalreich erscheinen, gleichwie jede Vernarbung jeder Herkunft im Gehirn (weiße Substanz, Basalganglien, Thalamus, Cortex). Dem Grad der Gliose, der von Destruktion verursachten Enzephalomalazie und den Abbauprodukten der Blutkörperteile entsprechend können sich also die mehreren Signale in den Hämatomen mischen. Die Läsionen in der Spätphase zeigen aber schon kein Enhancement.
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