III./4.4.: Diagnose

III./4.4.1.: Liquorpunctatum und seine Bewertung

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Wenn neben Kopfschmerzen mit Fieber auch Petechien, Nebenhöhlenprozesse, Pneumonie, Endocarditis, Schadel-Hirntrauma bekannt werden, ist die Erstellung der Diagnose nicht schwer. Doch diagnostische Fehler sind haeufig. Die Grundlage der Diagnose ist der Liquorbefund.

Wahrend der Lumbalpunktion am Krankenbett kann man Information vom Eiweissgehalt erhalten (mit Pándy Reagenz), und man muss denLiquordruck messen. Für die bakterielle Untersuchung sammelt man einige ml Liquor in ein steriles Reagenzglas. Das Liquor wird mit einer Mischung von May-Grünwald-Giemsa und Methylenblau Lösungen angefaerbt und unter Mikroskop in den mit drei Strichen begrenzten „grossen Quadraten” des Fuchs-Rosenthal Kammers

werden die Zelle gezaehlt . Das Ergebnis wird 16-mal multipliziert. Bei grösserer Zeldichte zaehlt man in den mit einem Stich begrenzten kleinen Quadrat und man multipliziert das ergenbis mit 256 (16x16). Die Zellzahl wird als n/3 Bruchzahl angegeben (das Volumen des Kammers ist 3ul). Nach der Sayk Methode werden die sedimentierten Liquorzellen zur Objektplatte fixiert und angefaerbt. In bakterieller Meningitis findet man in der Akutphase im Liquor mehrere Tausende von Zellen pro mm3 , hauptsaechlich Leukozyten mit segmentiertem Kern und Makrophage. Einige Tage nach dem hohen Fieber erscheinen hauptsaeclich Makrophage, dann Lymphozyten.

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Meningo- und Staphylococcen können im Liquor und in den Makrophagen durch Gram-Faerbung sichtbar gemacht werden. In viralen Meningitiden und Encephalitiden ist die Zahl der Lymphozyten und Plasmazellen iimLiquor nicht mehr als einige Hunderte. In Entzüdungen, wo die Erreger Parasiten waren, findet man im Liquor eosinohile Zellen. Der Eiweissgehalt des Liquors ist in bakteriellen Meningitiden erhöht, der Zuckergehalt wird niedriger (<40 mg/dl).

Bakterien und Pilze können mit Faerbung, Zucht, Komplementbindereaktionen und Neutralisationsteste n nachgewiesen werden. Zum Nachweis antiviraler Antikörper kan ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay) Technik gebraucht werden. Borrelia und Treponema können mit serologischen Reaktionen, Borreliose-, Herpes-, Cytomegalo- und andere Virus-Infektionen können mit PCR Untersuchng gesichert werden. Pneumo- Meningo- und Streptococcus können im Liquor mit Antigen-Schnelltest nachgewiesen werden.

Beim Verdacht auf Tuberkulose die Untersuchung saurebestaendiger Bakterien kann in einem Abstrich oder mit molekulaeren Methoden erfolgen. Bakterielle Menigitis kann von den viralen Meningitiden mit grosser Wahrscheinlichkeit unterschieden werden aufgrund des Laktat- und Laktatdehydrogenase-Gehaltes des Liquors. Der Zuckergehalt des Liquors nimmt gemaess der Zellzahlerhöhung in purulenten Meningitiden ab.

III./4.4.2.: Mikrobiologische Diagnose

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Die Zucht der Erreger aus dem Blut und/oder Liquor ist wegen der Möglichkeit einer gezielten Behandlung wichtig, doch sie kann wegen der schon angefangenen Behandlung oft gestört werden. Bakterienantigene (Meningo-, Pneumococcus und H. influenzae) sollten aus dem Blut – und Liquorprobe nachgewiesen werden und die Empfindlichkeitsprüfung für folgende Antibkiotika soll erfolgen: penicillin, ceftriaxon, rifampicin, chloramphenicol, ciprofloxacin, azithromycin

III./4.4.3.: Sonstige Untersuchungen und Relationen

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Die CT-Untersuchung ist in den mesiten Meningitis-Faellen unauffaellig, das Oedem und die eingeengten Ventrikel können sichtbar gemacht werden. MR Aufnahmen können manchmal das Exudatum nachweisen. EEG-Befunde sind unspezifisch, sie sind mehr bei der Differenzialdiagnose hilfreich. Haeufig sieht man eine Leukozytose im Laborbefund. Die Menge des C-reaktiven Proteins nimmt zu. Mit Hilfe einer PCR (polymerase chain reaction) können die bakteriellen DNS und spezifische Antikörper nachgewiesen werden.

Auch beim Verdacht einer Meningitis darf keine Lumbalpunktion durchgeführt werden, wenn

    • 1) der Patient bewusstlos ist oder seine Bewusstseinsstörung zunimmt,

    • 2) rasch auftretende Herdsymptome und/oder Zeichen einer intrakraniellen Drucksteigerung bestehen

    • 3) Stauungspapille oder Blutung auf der Augenhintergrund zu sehen ist.

Grundregel: wenn ein Patient mit Fieber „deliriert”, oder ein „delirierender” Patient Fieber hat, soll die Diagnose einer Meningitis ausgeschlossen werden.

Utolsó módosítás: 2014. February 18., Tuesday, 11:28