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V./3.1.: Lähmung – Apoplexie – Paroxysmus – Schlaganfall
V./3.1.1.: Einführung
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Aus radiologischer Sicht ist es auch wichtig zu wissen, dass die ischämischen Schlaganfälle eine
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- mikroangiopathische,
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- hämodynamische und
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- thromboembolische pathologische Herkunft haben können. (Teil Ätiologie TOAST-Test)
Weil sie radiologisch unterschiedlich sind, muss es aus den Ergebnissen der Befunde erwähnt werden, weil sie wichtige Informationen für den Kliniker-Partner bedeuten.
V./3.1.2.: Mikroangiopathische ischämische Infarkte
Dies sind die lakunären Infarkte, die in den Basalganglien, in der Thalamus, in der Capsula interna und in der Pons entstehen, als Ergebnis dass die Arteriolen vollständig oder teilweise verstopft sind. Sie haben einen differentialdiagnostischen Wert, aber manchmal ist es nicht leicht mit der CT die Lakunen von den erweiterten Virchow-Robin-Bereichen zu unterscheiden, während mit der MRT erscheint in den Ektasien neben den Gefäßen ein deutliches freies Flüssigkeitssignal (im T2w-Bild signalstark).
V./3.1.3. Ischämische Infarkte aus hämodynamischen Gründen
Die ischämischen Infarkte können aufgrund einer Durchblutungsverminderung bei der Schlussströmung der Arterien, oder in den Grenzzonen eingerichtet werden. Die letzteren können
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- externe Grenzzonen sein, wie eine „Wasserscheide“ zwischen z.B. der A. cerebri media/A. cerebri anterior und der A. cerebri posterior/A. cerebri media, sowie
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- interne Grenzzonen sein, z.B. zwischen den eigenen Unterästen der A. cerebri media (zwischen dem A2-Abschnitt und der für die Versorgung des Parenchyms verantwortlichen zirkumferenten Oberflächenzweigen). Bei globaler Hypoxie, wie z.B. bei der von Kohlenmonoxid- Ansammlung verursachten Vergiftung werden als Erstes die Hirnstamm-Ganglien schädigt. Dies kann nicht mit Sicherheit mit CT dargestellt werden, aber mit der MRT erscheinen die Basalganglien in T2-Gewichtung eindeutig hyperintens. Die nachfolgenden kortikalen (laminaren) Schäden erscheinen mit der CT als verwischte Medulla-Kortex- Grenze, in der MRT mit einem hyperintensen Signal. Danach kann sich auch eine petechiale Blutung in der grauen Substanz ergeben. Die Zeichen eines diffusen Hirnödems sind offensichtlich in beiden Untersuchungsmethoden erkennbar.
V./3.1.4.: Territorialen ischämischen Infarkte mit thromboembolischer Herkunft
V./3.1.4.1.: Die Bedeutung der Territorialitätsprinzip von thromboembolischen Infarkten
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Das „territoral”-Attribut bedeutet, dass immer ein klar abgegrenztes arterielles Versorgungsgebiet schädigt ist. Im Versorgungsgebiet der A. cerebri media können ihren drei Unterästen entsprechend vordere und hintere subkortikale Media-(Teil)-Infarkte entstehen, die sich auch über den Basalganglien erstrecken. Der vollständige Media-Bereich-Infarkt (maligner Mediainfarkt) (”malignus”) deckt durchaus die Versorgungsbereiche dieser aller drei Zweigen. Der A. cerebri anterior Infarkt erstreckt sich parasagittal, der arteriellen Versorgungsgebiet (A. pericallosa) entsprechend nach hinten. Für die A. cerebri posterior-territorialenInfarkten und für die in den Kleinhirnarterien Territorialinfarkten verursachenden Obstruktionen ist die einer manifesten Emollition entsprechende Lokalisation/ Form sehr typisch.
V./3.1.4.2. Arterielle Versorgungbereiche
Die Kenntnis der Versorgungsgebiete der einzelnen Arterien ist wichtig, um die Abweichung zu erkennen.
V./3.1.4.3.: Die Topographie der Emboliequellen
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Die häufigste Thromboembolie ist die vom Herz stammende Embolie (Vorhof- Fibrillation > Thrombus-Bildung > Embolisation). Dies ist oft durch Vielfalt gekennzeichnet. Wenn Infarkten auf beiden Seiten angezeigt werden, kann man annähernd sicher sein, dass die Herkunft der Embolus das Herz (der linke Vorhof) ist. Embolien können auch aus der Aorta und den großen Blutgefäßen im Nacken ausgehen (eine sogenannte arterioarterische Embolisation), aber eine ausgeprägte, arteriosklerotische Stenose / Okklusion dieser letzteren Gefäßen (A. carotis interna) ist auch nicht selten. Die embolischen Verschlüsse der A. cerebri media, der A. cerebri anterior (A. pericallosa), der A. cerebri posterior (A. basilaris), der Aa. lenticulostriatae, sowie der zerebellaren Arterien sind die häufigsten.
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