Das äußere Blatt der weichen Hirnhaut hat seinen Namen nach den zwischen ihm und der Pia mater ertstreckenden zarten Fasern (arachnoideale Trabekel) gekriegt, welche dem darunterliegenden Subarachnoidalraum ein spinnwebennetzähnliches Aussehen verleihen. Früher war auch die Benennung Meninx serosa gebräuchlich. Die Arachnoidea liegt der Dura mater leicht abtrennbar an, es wurden jedoch feine Fädchen zwischen denen als eine sog. Dura – Arachnoidea „Interface” beschrieben.
Der Pia mater gegenüber liegt die Arachnoidea nicht direkt an der Hirnoberfläche, wodurch zwischen denen ein mit Hirnwasser (Liquor cerebrospinalis) ausgefüllter Subarachnoidalraum zustandekommt. In diesem Liquorraum befinden sich die Gefäße der Hirnoberfläche und bis zu ihrem duralen Austritt auch die Hirnnerven. Der Subarachnoidalraum ist kein einziges bzw. einheitliches Kompartment, es wird durch die früher erwähnten Trabekel und größeren Septen in subarachnoideale Zisternen unterteilt. An diesen Septen befinden sich zahlreiche verschiedengroßen Löcher durch die Nerven und Gefäße zwischen den benachbarten Zisternen durchtreten können. Die Arachnoidea, ähnlicherweise wie die Dura, begleitet die Nerven und Gefäße mit einer trichterförmigen Ausstülpung zu ihren Austrittsstellen aus dem Intraduralraum.
Spezielle Strukturen der Arachnoidea sind die sog. Granulationes arachnoideales. Diese entstehen vorwiegend beidseits vom Sinus sagittalis superior und leiten den Liquor in seinen seitlichen Ausbuchtungen, nämlich in die Lacunae laterales. Solche Strukturen kommen auch neben dem Sinus cavernosus und sphenoparietalis vor. Seltener findet man die auch am Tentorium und am Tegmen tympani der Paukenhöhle. Im letzteren Fall kann es bei der natürlichen Dehiszenz des Tegmens zu einem nicht traumabedingten Liquorfluß in Richtung des Mittelohres kommen.
1. rajz: Die Spinnwebenhaut (Arachnoidea) der Hirnkonvexität; Az egészséges agyfelszín: (1) Convex agyfelszín; (2) Granulationes arachnoidales Paccioni; (3) Fissura longitudinalis cerebri.