|
I./3.3.: Echokardiografie
I./3.3.1.: Einleitung
|
|
Basisuntersuchung des akuten Koronarsyndroms ist die transthorakale, bzw. in speziellen Fällen transösophageale Echokardiografie. Diese letztere Untersuchung kommt bei einem Verdacht von Komplikationen dran oder wenn die transthorakale Untersuchung kein Bild von Qualität geben kann. Mit der Echokardiografie kann man 2D-, in der letzten Zeit 3D-Anatomische Aufnahmen machen, die Bewegungen der Herzwände feststellen, Komplikationen diagnostizieren. Mit Farbdoppler kann man Strömungsqualität (laminar, turbulent) messen, Shunts und Regurgitationen nachweisen. Bestimmung verschiedener Druckgradienten basiert auf der Messung der Geschwindigkeit des Blutes mit Doppler.
Echokardiografie kann die folgende Fragen beim akuten myokardialen Infarkt beantworten:
-
(i) Wandbewegungsstörung,
-
(ii) Beobachtung von mechanischen Komplikationen,
-
(iii) hämodynamische Monitoring.
I./3.3.2.: Wandbewegungsstörung
|
|
Aufgrund des Maßes der segmentalen Wandbewegungsstörung können verminderte Bewegung (Hypokinese), komplette Unbeweglichkeit (Akinesie) oder passive Bewegung (ein nekrotisches Gebiet charakterisierende Dyskinesie) unterschieden werden. Die wichtigste Frage, die mit Echokardiografie beantwortet werden kann: wo die Ischämie und Nekrose stattgefunden ist (was ihre Lokalisation ist)? Bei akutem Koronarsyndrom ohne ST-Elevation, wenn eine Koronarografie Veränderung von mehreren Gefäßen oder mehrfaches Okklusion zeigt, kann man mit Demonstration der definitiver, alter Nekrose (Akinesie/Dyskinesie mit der Verdünnung der Wand) dieselbe Koronargefäße nennen, deren Revaskularisation nicht sinnvoll wäre. In Fall von einer mehrfachen, hochgradigen Stenose des Koronarsystems, ist die Untersuchung der Viabilität (selbstverständlich außer der aktiven Phase) einer akinetischen Gebietes (das aber keine Wandverdünnung, also keine definitive Nekrose zeigt) mit Hilfe von Dobutamin-Belastungsechokardiografie (ob das untersuchte Segment unter Gabe von Dobutamin zu kontrahieren beginnt) möglich.
I./3.3.3.: Beobachtung von mechanischen Komplikationen
|
|
Plötzlicher Verfall des Zufalles, eine linke Herzinsuffizienz, Schock, Erscheinen von neuen Herzgeräuschen alle indizieren eine sofortige transthorakale, oder wenn möglich ist, eine transösophageale Echokardiografie. So kann eine perikardiale Flüssigkeitsansammlung, Herztamponade, ein Abriss von mitralen Papillarmuskeln oder die Perforation des Kammerseptums diagnostiziert werden. Die Funktion der linken Kammer kann man auch mit Echokardiografie detektieren und folgen.
I./3.3.4.: Hämodynamische Monitoring
Die moderne Echokardiografie bietet hervorragende Möglichkeiten für non-invasive hämodynamische Monitoring, wie z.B. systolische Funktion des linken Ventrikels, diastolische Füllung, Druckmessung im Lungenkreislauf, oder Volumenstatus und Füllungszustand. Die Untersuchung ist non-invasive, deswegen immer wiederholbar, und eine Therapie ist gut kontrollierbar.
|
|