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II./3.4.: Radiologische Bildgebung von Entwicklungsstörungen im Zusammenhang mit dem Steißbeinteratom
II./3.4.1.: Skeletterkrankungen
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Man muss sich vor Augen halten, dass in etwa 1/5 der Fälle Teratome mit weiteren Entwicklungsstörungen einhergehen. Diese umfassen Skeletterkrankungen, Spina bifida, Agenesien des Sakrums (caudal Regression Syndrom) oder Hüftfehlstellungen, nach denen mittels folgender radiologischer Bildgebung Ausschau gehalten werden sollte:
II./3.4.1.1.: Röntgenuntersuchung
Alle oben genannten Anomalitäten können auf diese Weise zweifelsfrei nachgewiesen werden.
II./3.4.1.2.: Ultraschall
Der US ist die Methode der ersten Wahl bei Neugeborenen, wobei der Untersuchung zudem eine außerordentliche Bedeutung in der Diagnostik von begleitenden Komplikationen wie dem Tethered Cord Syndrom, Lipomen oder einer Zyste der Cauda equina zugesprochen wird. Nicht vergessen werden darf, dass der Deszensus („Aszensus”) des Myelons zu diesem Zeitpunkt noch nicht stattgefunden hat und der Konus sich auf Höhe L III befindet. Per US können weiterhin das Filum terminale und Bewegungen der kaudalen Fasern beurteilt werden.
II./3.4.1.3.: Magnetresonanztomographie
Die Bildgebung mittels MRT kommt zum Einsatz, wenn die US-Untersuchung aufgrund stattgefundener Ossifikation (etwa ab der 4. Woche) nicht mehr durchgeführt werden kann. T1-gewichtete Bilder zeigen die anatomischen Beziehungen (auch intraspinal), wohingegen T2-gewichtete Bilder die Gewebekonsistenz hervorheben (z.B. ein Lipom, das im T1-gewichtetem Bild hell erscheint).
II./3.4.2.: Renale Anomalitäten
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Renale Anomalitäten sind zu einem Teil genetisch bedingt (renale zystische Dysplasie, Potter-Syndrom, polyzystische Nieren), zum anderen Teil entstehen sie auf dem Boden einer mechanischen Funktionsstörung (Hydronephrose, vesikoureteraler Reflux).
II./3.4.2.1.: US-Untersuchung
Liegen polyzystische Nieren vor, so lassen sich im US-Bild typischerweise zahlreiche echoarme Läsionen mit eventueller dorsaler Schallverstärkung erkennen. Auch kann ein vesikoureteraler Reflux (VUR) durch eine KM-verstärkte US-Untersuchung festgestellt werden.
II./3.4.2.2.: Nukleramedizinische Untersuchung
Kann ebenfalls einen vorliegenden VUR nachweisen.
II./3.4.3.: Gastrointestinale Anomalitäten
Begleitend können eine anorektale Stenose, eine Analatresie oder eine Gastroschisis auftreten, sodass eine Darstellung des Gastrointestinaltrakts per Röntgenbild mit Kontrasteinlauf (Irrigoskopie) indiziert ist.
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Zuletzt geändert: Thursday, 29. August 2013, 21:27