I./1.2.: Arteria coronaria dextra

I./1.2.1.: Über die rechte Koranararterie im Allgemeinen

fontos

Die A. coronaria dextra (in der klinischen Praxis: RCA – right coronary artery) erscheint -die Wand des Aortenbulbus durchbohrend- auf der äußeren Fläche der Wand des rechten Aorta-Sinus. Hier – auf dem initialen Abschnitt- beträgt der durchschnittliche Innendurchmesser des rechten Hauptstammes 3,39mm (gemessen an Koronar-Güssen). Der erste Abschnitt der Blutgefäße läuft in antero-distale Richtung und nach rechts haltend, zwischen dem Infundibulum der Auralia dextra und des Ventriculus dexter. Nach Eintreten in das Sulcus coronarius (Sulcus atrioventricularis)  läuft sie annähernd in Vertikalebene nach dem rechten Rand des Herzens, in das subepicardiale Fettgewebe eingebettet. Als die RCA den Margo dexter cordis (Margo acutus cordis) erreicht, dreht es sich in den des an der Grenze der Facies diaphragmatica und des Basis cordis laufenden Abschnitt des Sulcus coronarius um und bewegt sich in die Richtung des Crux cordis.

Der Treffpunkt der vier Herzhöhlen, der zugleich ein Kreuzungspunkt für Sulcus interatrialis, Sulcus interventricularis posterior und Sulcus coronarius ist, wird als Crux cordis genannt. Bei ca. zwei Drittel der ungarischen Bevölkerung gibt die RCA bei Crux einen Ast größeren Durchmessers, den A. interventricularis posterior (right posterior descending) ab, der in Sulcus interventricularis posterior Richtung Apex cordis läuft. Sein anderer Ast kleineren Kalibers, in rechtsdominanten Herzen, läuft von Crux cordis zu dem linken Rand des Herzens in dem Sulcus atrioventricularis weiter. Der RCA-Abschnitt jenseits des Crux wurde entweder als Ramus ventricularis postero-lateralis dexter (right ventricular postero-lateral branch - RVPL) oder als Ramus postero-lateralis arteriae coronariae dextri genannt. Aus diesem Arterienabschnitt strecken sich ein oder mehrere Zweige auf die Oberfläche des Ventriculus sinister (rami ventriculares sinistri).

I./1.2.2.: RCA-Segmente

fontos

Um die pathologischen Veränderungen der Koronararterien genau zu lokalisieren, teilen ein Teil der Kliniker den Hauptstamm der A. coronaria dextra in zwei Abschnitte. Das erste oder vordere Segment, erstreckt sich von dem Ostium A. coronariae dextrae bis zum rechten Rand des Herzens, das zweite oder intermediäre Segment läuft von rechtem Rand bis zum Crux. Andere Kliniker teilen den Hauptstamm in drei Teile. Das erste oder proximale Segment dauert vom Entspringen bis zum Austritt des ersten hauptventrikulären Stammes des RCA, der zweite oder mittlere Abschnitt dauert von dem ersten ventrikulären Ast bis zum rechten Rand und der dritte oder distale Abschnitt dauert vom Margo acutus bis zum Crux.

I./1.2.3.: Äste der RCA

Das Astsystem der rechten Koronararterie wird hier von dessen Entspringen aus dargestellt, mit Bestimmung des durch die gegebene Arterie versorgten Myokardium-Gebiets. Die hohe Anzahl der Äste zeigt eine große Variabilität, die Abzweigungsweise ist charakteristisch spitzer Winkel.

I./1.2.3.1.: RCA-Haupstamm – Äste des ersten RCA-Segments

I./1.2.3.1.1.: Ramus (dexter) coni arteriosi

fontos

Bei nahezu der Hälfte der Bevölkerung entspringen mehr Blutgefäße aus dem rechten Aorta sinus. Am häufigsten beugt sich die zusätzliche Arterie auf die Oberfläche des Conus arteriosus. Die alternative Entspringsstelle des Ramus coni arteriosi ist das erste oder proximale Segment der RCA. Die Conus-Arterie erreicht in meisten Fällen den proximalen Abschnitt des Sulcus interventricularis anterior und versorgt das Infundibulum der rechten Kammer (Conus arteriosus). An der Versorgung des Infundibulums nimmt auch der aus dem Ast der linken A. coronaria, aus dem proximalen Abschnitt der A. interventricularis anterior entsprungenen Ramus (sinister) coni arteriosi oft teil. Es ist von klinischer Bedeutung, dass die Intercoronaria Anastomose (Vieussens’ arterieller Ring) zwischen zwei Blutgefäßen mitgeboren sein kann oder sich bei pathologischen Zuständen entwickeln kann. In gewissen Fällen ist die rechte Conus-Arterie ein ungewohnt starker Ast, da versorgt sie den größeren Teil der Vorderwand der rechten Kammer.

I./1.2.3.1.2.: Arteria descendens superior dextra (right superior descending artery - right superior septal - descending septal artery)

Dieser Zweig entspringt auf dem ersten 10mm-Abschnitt der proximalen RCA, selten aus dem Anfangsteil der conalen Arterie, sein Ablauf und die versorgten Strukturen zeigen große Abwechslung. Er kann entweder zur Blutversorgung der Aortenbulbuswand beitragen oder seine terminale Äste enden ausschließlich in den Vasa vasorum. Ein Teil dieser Blutgefäße läuft zu dem Nodus atrioventricularis Ihr anderer Teil gibt die Pars anterior der Blutgefäßverbindung zwischen der Kugelschen Anastomose (Arteria anastomotica auricularis magna), der proximalen RCA und des Ramus circumflexus.

I./1.2.3.1.3.: Rami anteriores ventriculi dextri

Ein oder zwei Äste ziehen sich an der Vorderwand des Ventriculus dexter in distale Richtung und versichern samt dem R. coni arteriosi und R. marginalis dexter die Blutversorgung der vorderen Kammerwand.

I./1.2.3.1.4.: Ramus marginalis dexter (right marginal branch – acute marginal branch)

Aus dem Segment der RCA anterior, nahe des Margo acutus entspringt dieser Zweig und läuft entlang des Randes Richtung Apex cordis. Falls das vordere RCA-Segment keinen ventrikulären Ast abgibt, dann versorgen der R. coni arteriosi und R. marginalis den sternocostalen Teil der rechten Kammer.

I./1.2.3.1.5.: Vorhofäste – Rami atriales dextri anteriores

Kleine Blutgefäße in wechselnden Zahlen strecken sich aus dem anterior RCA Segment auf den Vorderrand des Atrium dextrum und versorgen es.

I./1.2.3.1.6.: Vorhofäste – Arteria nodi sinuatrialis (dextra)

Sie ist meistens die stärkste Arterie zwischen den Arterien der rechten Herzkammer, ihr durchschnittlicher Innendurchmesser beträgt 1.19 mm (0.5mm – 2.3mm). In den meisten Herzen trennt sich diese Arterie auf den ersten 30 mm der RCA, dann läuft sie herunter und hinter der Auricula dextra, rechts vom Aortenbulbus aufwärts, und gibt Äste zur antero-medialen Herzkammerwand und zum Septum interatriale. Der terminale Arterienabschnitt läuft zum Herzkammeranschluss der V. cava superior und bildet einen Teil- oder Vollring um ihn (retrocavales, precavales, pericavales Ende), als A. centralis des Nodus sinuatralis

I./1.2.3.2.: Äste des zweiten Segments des RCA-Hauptstammes

I./1.2.3.2.1.: Rami posteriores ventriculi dextri

fontos

Diese Arterien laufen auf der hinteren Oberfläche der rechten Herzkammer rechtwinklig und sind gewöhnlich kürzer als die vorderen, ventrikulären Äste. Sie versorgen den proximalen Teil der Facies diaphragmatica ventriculi dextri; die Blutversorgung des distalen Myokardium-Teiles erfolgt durch Äste der R. marginalis dextri und A. interventricularis posterior.

I./1.2.3.2.2.: A. nodi atrioventricularis (dextra)

Die Arterie, die den Nodus atrioventricularis versorgt, entspringt am häufigsten in der Crux cordis-Region, aus dem distalsten Teil des zweiten Abschnitts der RCA oder von dem RCA Segment nach dem Crux oder aus dem proximalen Abschnitt der A. interventricularis posterior. In linksdominanten Herzen entspringt die A. nodi atrioventricularis aus dem R. Circumflexus in der Crux-Region (A. nodi atrioventricularis sinistra).

I./1.2.3.2.3.: Rami atriales dexter posteriores

Kleine Blutgefäße laufen auf die Hintere Fläche des Atrium dextrum. Ein oder zwei größere Äste bilden einen Arterienring um die Mündung der V. cava inferior.

I./1.2.3.3.: Weitere Äste der dominanten A. coronaria dextra:

I./1.2.3.3.1.: Arteria interventricularis posterior (posterior interventricular artery – right posterior descending artery)

Die A. interventricularis posterior versorgt das hintere ein Drittel des Septum interventriculare mit kleinen Ästen, im Sulcus interventricularis posterior vorrückend in Richtung Apex cordis. In den meisten Fällen erreicht ihr Endast den Apex nicht, so versorgen die aus dem rückbeugenden Teil der A. interventricularis anterior abzweigenden septalen Äste völlig den distalen Teil des Septum interventriculare. Zur Versorgung des hinteren distalen Wandteiles der rechten Kammer kommen noch ventrikuläre Äste von der A. interventricularis posterior zu.

I./1.2.3.3.2.: Rami posteriores ventriculi sinistri

Der Teil der RCA jenseits der Crux beugt sich in einem oder mehreren Äst(en) zur hinteren proximalen, cruxnahen Fläche der linken Herzkammer und versorgt diesen Teil des Myokardiums der linken Herzkammer. In dieser Variante verlässt die Fortsetzung der RCA jenseits der Crux fast sofort den Sulcus coronarius.

I./1.2.3.3.3.: Ramus posterolateralis ventriculi sinistri (right ventricular posterolateral branch)

Dieses Blutgefäß, als Fortsetzung der RCA, läuft im Abschnitt jenseits der Crux des Sulcus coronarius und kann auch den Margo obtusus des Herzens erreichen. Bei seinem Ablauf gibt es Äste in verschieden Zahlen zur proximalen Hinterwand der linken Herzkammer ab.

Utolsó módosítás: 2014. February 13., Thursday, 13:05