fontos

I./4.5.: Standpunkte der Behandlung

Der gesteigerte intrakranielle Druck bei hypnoider Bewusstseinsstörung kann mit kontrollierter Hyperventillation  effektiv verringert werden. Hypertonische Lösungen werden nicht empfohlen wegen ihres ausgepraegten Rebaund-Effektes (diese Lösungen diffundieren über Tage in die Blutung und akkumulieren Wasser durch ihre osmotische Wirkung). Die klinische Wirkung von Steroiden konnte in Blutungen nicht nachgewiesen werden. Die Senkung des Blutdruckes hilft beim Zurückhalten der Progression der Verbreitung der Blutung, aber bei bedeutender Blutdrucksenkung muss man mit dem Abfall des Perfusionsdruckes rechnen, was zu einer globalen zerebralen ischaemie führen kann. Gemaess der amerikanischen Richtlinien soll der arterielle Mitteldruck unter 130 Hgmm, der zerebrale Perfusionsdruck über 70 Hgmm gehalten werden. Antihypertensiva mit vasodilatatorischem Effekt sind kontraindiziert, da sie die Blutung steigern kann.

Bei Blutungen, die als Komplikation einer Heparinbehandlung enstanden sind, muss man protamin-sulfat (-chlorat) geben, dabei muss man die Zeit die seit der Heparingabe verlaufen ist und die Heparindose in betracht ziehen. Bei Blutungen die infolge einer Behandlung mit warfarin/kumarin entstanen sind, soll zuerst Vitamin K iv. und gefrorenes Frischplasma verabreicht werden. Daneben kann noch Prothrombin complex Konzentrat, Faktor IX complex Konzentrat in Frage kommen. Innerhalb von 4 Stunden kann die Ausdehnung der Blutung mit der Gabe von recombinanten Faktor VII Konzentrat effektiv gehemmt werden. Die Mortalitaet von den Behandelten ist zwar signifikant niedriger, aber auch die schweren thromboembolischen Komplikationen (zerebrale und myocardiale Infarkte, pulmonale Embolie) kommen viel haeufiger vor, so ist diese Methode zur Zeit noch nicht anerkannt.

Falls der Patient eine Herzkalppenprothese eingebaut hat, soll trotz der Blutung die Antikoagulanztherapie fortgesetzt werden. Bei gelaehmten Gliedern kann schon von dem 4. Tag LMWH in profilaktischer Dose gegeben werden um eine Thrombose der tiefen Venen der Beine vorzubeugen.

Zuletzt geändert: Tuesday, 18. February 2014, 11:17