II./1.1.: Faseriges Skelett der Herzklappen: der Anulus fibrosus

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Herzklappen sind Ventile, die die Blutströmung in eine Richtung ermöglichen. Das Herzklappensystem ist am einfachsten an dem faserigen Skelett des Herzens, dem durch den Anulus fibrosus geführten Schnitt (eigentlich auf der Ebene des zwischen den Vorhöfen und Herzkammern laufenden Sulcus coronarius) zu untersuchen, betrachtet aus der Richtung der entfernten Vorhöfe (Abbildung 1). Auf diesem Schnitt sind die vier Mündungen des Herzens sichtbar:

– die sog. atrioventrikuläre oder Venenmündungen zwischen Vorhöfen und Kammern (d. h. die Blut strömt durch diese Öffnungen gegen die Herzkammern, deswegen sind sie die Venen-„Eingänge“, unabhängig von Oxigenreichtum des Bluts hier): ostium atrioventriculare dextrum et sinistrum;

die Arterienmündungen zwischen Kammern und großen Arterien (ostium trunci pulmonalis és ostium aortae) sind die ’Ausgänge’ der Herzkammer.

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Schauen Sie sich die Abbildung an!


Ganz hinten, links befindet sich das Ostium atrioventriculare sinistrum, davon rechts und ein bisschen nach vorne liegt das Ostium atrioventriculare dextrum. Zwischen den zwei Venenmündungen und etwas nach vorne liegt das Ostium aortae, ganz vorne das Ostium trunci pulmonalis. Um die zwei Venenmünden bildet die bindegewebige Erstärkung des faserigen Skeletts des Herzens steife, aus Kollagenfasern stehende Ringe (Anuli fibrosi); für die Arterienmündungen werden die Faserringe eher durch die eigene, aus dicken Elastik- und Kollagenfasern bestehende Wand der Gefäße gebildet. Das faserige Skelett des Herzens erstarkt an zwei Stellen dreieckig: auf dem Bereich des Trigonum fibrosum dextrum und sinistrum (bei Vorderem dient eine wichtige Öffnung, der Hiatus fasciculi atrioventricularis zum Überschreiten der Erregungsleitung des Herzens, des sog. His-Bündels).

Die Anuli fibrosi bilden Versteifung und trennen dadurch mechanisch die Vorhof- und Kammermuskulatur (von hier nach oben entspringt das Vorhofsmyokard, nach unten das Kammersmyokard). Diese Abtrennung ist nicht nur mechanisch, sondern auch elektronisch, die Erregungsleitung des Herzens betrachtet ist bedeutend, denn nur so ist es sichergestellt, dass ausschließlich die durch den His-Bündel (Fasciculus atrioventricularis) geführten Impulse –zweckgemäß verzögert- zur Kammermuskulatur kommen, also die Kontraktion des Vorhofsmyokardes durch das Zusammenziehen der Kammerwandmuskulatur (Systole) mit der entsprechenden Verspätung gefolgt wird.

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Im Anulus fibrosus-System spielen Faserringe auch eine wichtige Rolle, denn die Herzklappen entspringen auf ihnen und bieten dadurch den stets sich bewegenden Herzklappen eine sichere Fixierung.

Herzklappen können auch mit der üblichen pathologischen Präparation präpariert und demonstriert werden. In diesem Fall sollten beide Seiten des Herzens mit Schere so geöffnet werden, dass ein dreieckförmiger Umhang, die sog. „Hundezunge” entsteht, mit deren Hilfe die Herzklappen studiert werden können.

Während der anatomischen Präparation mit „Fenster Typ” werden ca. 4x4cm große „Fenster” auf der Vorderseite der Kammer geöffnet.

Zuletzt geändert: Thursday, 13. February 2014, 13:07