Erkrankungen des ZNS

VI./1.3.: Assoziationsbahnen

Diese Bahnen verbinden die Neuronen von verschiedenen Gebieten der gleichen Hirnhälfte miteinander. Ihre Aufgabe ist die Synchronisierung der Funktion von bestimmten Kortexregionen. Abhängend davon, ob es innerhalb eines Funktionssystems oder zwischen mehreren solchen zustandekommt, spricht man über uni- bzw. multimodale Assoziation. Demnach bestehen die Assoziationsbahnen entweder aus kurzen Faserbündeln, den kurzen Assoziationsfasern entsprechend (z. B. zwischen Brodmann-Areale der Sehrinde), oder aus zwischen den Hirnlappen länger verlaufenden Faserbündeln, die man lange Assoziationsfasern nennt. Letztere kann man besonders gut durch Faserung vom Gehirn demonstrieren.

Solche, die verschiedenen Hirnlappen miteinander verbindende, makroskopisch sichtbare Faszikel sind der Fasciculus frontooccipitalis (superior et inferior), der Fasciculus temporooccipitalis, und medial etwas tiefer vom Insula der Fasciculus longitudinalis inferior (seu uncinatus) hauptsächlich für die Verbindung der basalen Regionen vom Frontal- und Temporallappen.

Der Fasciculus arcuatus seu frontotemporalis ist der kaudale Teil vom Fasciculus longitudinalis superior, der ähnlich dem Fasciculus longitudinalis inferior -jedoch etwas höher liegende- Windungen des Frontal- und Temporallappens miteinander verbindet. Die übrigen Fasern vom Fasciculus longitudinalis superior erreichen auch den Hinterhauptslappen.

Das Cingulum umgibt gürtelförmig die laterale Ausstrahlung vom Corpus callosum. In älteren Büchern findet man dafür auch den treffenden Synonym Fornix periphericus. (Die zwischen dem Septum pellucidum und der Hippocampus-Formatio verlaufenden Fasern vom Fornix werden bei manchen Authoren auch unter den Assoziationsbahnen erwähnt.)

Eine erhebliche Assoziationsfunktion hat an der Grenze vom Temporal-, Parietal- und Occipitallappen der Gyrus angularis und supramarginalis, die über zahlreiche Assoziationsverbindungen zu ferner liegenden Kortexarealen verfügen.