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IV./4.4.: Diagnostik außerhalb der Bildgebungs verfahren
IV./4.4.1.: Lumbalpunktion
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Es kann vorkommen, dass trotz typischer anamnestischen Dateien – der physikalischen Kraftentfaltung vorangegangener Kopfschmerz, frühere der TIA entsprechenden Symptome TIA– und Beschwerden keine Blutung im subarachnoidalen Raum in der CT sichtbar ist. Dann ist in jedem Fall die Verrichtung der Lumbalpunktion empfohlen; das negative Ergebnis– nämlich die Blutlosigkeit des Liquormusters – schließt eine subarachnoideale Blutung eindeutig aus.
Der Blutgehalt des während der Punktion erhaltenen Liquors kann neben der subarachnoidalen Blutung auch aus artifizieller Blutverschmutzung stammen (aus dem während des Stiches verletzten Blutgefäß), bei deren Separierung hilft die fraktionierte – nacheinander in vier Prüfgläser abgenommene – Musternahme. Falls der Liquor sich nach den ersten drei Fraktionen klärt, so hat artifizielle Blutung die Verfärbung verursacht. Wenn auch die vierte Fraktion blutig ist, so lohnt es sich diese nach kurzem Zentrifugieren wieder zu prüfen. Die gelbliche – xantochrome – Oberschwimmende weist auf eine als 48 Stunden ältere , die rötliche – erythrochrome – Oberschwimmende auf frischere als die vorige subarachnoideale Blutung hin.
IV./4.4.2.: Augenhintergrundspiegelung (Ophthalmoskopie)
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In Fachsprechstunden oder in der akuten Versorgung trifft man oft auf wegen „plötzlich aufgetretenen, schlagartigen Kopfschmerzens” eingeweiste Patienten. Falls man die Möglichkeit hat, lohnt es sich die manuelle ophtalmoskopische Untersuchung des Augenhintergrunds durchzuführen. Die auf dem Augenhintergrund temporal von der Papille liegende subhyaloidale Blutung kann oft vor der Durchführung einer CT-Untersuchung den Verdacht auf subarachnoidale Blutung bestätigen.
IV./4.4.3.: TCD – transkranielle Doppleruntersuchung
Mit Hilfe einer mit erfahrener Hand durchgeführten transkraniellen Doppleruntersuchung (TCD) lässt die Veränderung der Durchblutungsgeschwindigkeit in den Hauptastsystemen des Willis-Kreises gut befolgen. Den Untersuchungskopf in das temporale (Unter dem Os zygomaticus), orbitale (im Bereich der Fissura orbitalis superior) oder suboccipitale (im Foramen magnu-Bereich befindliche) „akustische Fenster” setzend kann die Durchblutungsgeschwindigkeit in den A. cerebri media, A. cerebri anterior bzw. A. cerebri posterior/A. basilaris Arterien gemessen werden. In den obengenannten Arterien beträgt die durchschnittliche Durchblutungsgeschwindigkeit nach der Reihenfolge 60, 50 und 40 cm/sec.
Beim Nachweis des durch subarachnoidale Blutung verursachten Vasospasmus ist die non-invasive TCD-Untersuchung sensitiver als die herkömmlichen angiographischen Untersuchungen, denn z. B. bei der 30 prozentigen Durchmesserverminderung (weniger als 1mm) ist mit der TCD schon eine doppelte Geschwindigkeitszuwachs messbar wird. Bei subarachnoidaler Blutung ist in den 4-14. Tagen die Durchführung einer TCD-Untersuchung empfohlen. Generell lässt sich sagen, dass die in den Adern des Willis-Kreises gemessene Durchblutung über 120 cm/sec Vasokonstriktion zeigt. Der schnelle Zuwachs der Strömungsgeschwindigkeit deutet auf schlechte Prognose hin.
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Last modified: Wednesday, 19 February 2014, 11:08 AM