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III./3.2.: Bildgebende Verfahren in DORV
Dank dem Fortschritt in der Entwicklung diagnostischer Verfahren lassen sich heutzutage viele kongenitale Herzfehler schon im Uterus feststellen. Aufgrund steigender Verfügbarkeit des fetalen Ultraschalls werden darüber hinaus immer mehr Herzfehler schon in der Frühphase der Schwangerschaft diagnostiziert. Weiterhin lassen sich heutzutage einige Erkrankungen intrauterin mittels einer operativen Intervention am heranwachsenden Fetus behandeln; die komplexen kongenitalen Herzfehler sind dieser Methode allerdings nicht zugänglich. Die Inzidenz bestimmter Herzfehler nimmt in der Gesamtheit tendenziell ab, da manche Eltern sich im Falle eines diagnostizierten komplexen Herzfehlers gegen die Austragung des Embryos entscheiden.
Für die Planung des operativen Vorgehens ist eine exakte Darstellung der Anatomie sowie der Ausschluss von Begleitfehlbildungen unabdingbar. Im Neugeborenen- und Kleinkindalter gilt der Ultraschall als wegweisende Bildgebung, wobei in den meisten Fällen die Echokardiographie als beweisende nicht-invasive Untersuchungsmethode als Goldstandard in der Diagnostik zum Einsatz kommt. Besteht der Verdacht, dass auch die Atemwege und die Lunge von Anomalien betroffen sind oder das Lungenarteriensystems ungenügend angelegt ist, kann in ausgewählten Fällen eine CT-angiographische Untersuchung des Thorax (CTA, computed tomography angiography) eingesetzt werden, um wichtige aorto-pulmonale Kollateralen zu demonstrieren (MAPCA, major aortopulmonary collaterals). Mit Wachstum des Kindes nimmt das ECHO-Fenster zunehmend ab.
Überschreiten die Kinder das Alter von 7-8 Jahren, so kommt die MRT-Untersuchung als zusätzliche bildgebende Methode in Betracht. Auf diese Weise
kann eine nicht-invasive Darstellung der großen Brustgefäße (auch ohne die Gabe von Kontrastmittel) erfolgen. Sowohl die Funktion des rechten Ventrikels als auch Flussgeschwindigkeiten diverser wichtiger Gefäße können so genauestens bestimmt werden. Ebenfalls kann eine Aussage bezüglich der Regurgitation getroffen werden, wobei allerdings das Ausmaß der Stenose mittels Ultraschall bestimmt werden sollte. Abhängig von der eingesetzten chirurgischen Rekonstruktionsmethode unterscheiden sich dementsprechend die Studienprotokolle.
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Zuletzt geändert: Thursday, 13. February 2014, 12:48