I./4.6.: Therapie
|
I./4.6.: Therapie
Symptomfreie Hufeisenniere nötigt keine Behandlung. Wegen dem erhöhten Risiko für Nierentumoren, regelmäßige US ist aber empfohlen [8C]; das Protokoll über die Häufigkeit der Kontrolluntersuchungen variiert von einem Nierenzentrum zu den anderen. Weil die Hufeisenniere prädisponiert zur Harnsteinbildung, es empfiehlt sich eine reiche Flüssigkeitsaufnahme und entsprechende Diät. Die metabolische Risikofaktoren des/r Patient/Innen müssen geklärt und spezifisch behandelt werden. Infektion der Harnwege nötigt Behandlung mit Antibiotika, Obstruktion der Harnwege chirurgische Intervention. Im Fall einer hohen Obstruktion (zwischen Nierenbecken und proximalen Ureter: pyeloureterale Stenose), wird heute vorwiegend die laparaskopische Pyeloplastik benutzt.
Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (extracorporal shockwave lithotripsy, ESWL) ist die weit verbreitete Methode, wobei die Harnsteine mit Ultraschallstoßwellen zertrümmert werden, und die dadurch entstandene Bruchstücke werden danach problemlos auf natürlichem Wege ausgeschwemmt. Bei Erweiterungen der Harnwege ist diese Methode nicht zu verwenden. In solchen Fällen ist die Lösung die endoskopische oder offen-chirurgische Therapie.
Früher wurden die Hufeisennieren bei dem Isthmus chirurgisch getrennt, darauf folgte eine Pyeloplastik. Heute wird diese Operation (wegen der häufigen vaskulären Komplikationen) nicht mehr empfohlen. Bei retroperitonealen Operationen, die ursprünglich nichts mit Hufeisenniere zu tun haben, können die sehr variable Blutgefäße der Hufeisenniere Komplikationen verursachen. Deswegen empfiehlt sich vor die Operation, mit Angiographie die Blutversorgung der Hufeisenniere zu klären und während der Operation diese Gefäße sorgfältig zu schonen.
Hufeisenniere ist zur Organtransplantation zu nutzen (als Ganzes oder getrennt, in dem letzteren Fall ist die Häufigkeit der Fistelbildung höher.
|
|
Last modified: Thursday, 13 March 2014, 8:37 AM