II./1.2.: Die konvexe Seite des Gehirns (Facies convexa pallii)
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II./1.2.: Die konvexe Seite des Gehirns (Facies convexa pallii)
Ihre Oberfläche wird durch zahlreiche Windungen (Gyri) und Furchen (Sulci) gegliedert. Die Windungen werden oftmals von kleineren Furchen teilweilse oder ganz unterbrochen.
Der meist rostrale Punkt vom Lobus frontalis ist der Polus frontalis. Hinten wird der Lappen vom Sulcus centralis Rolandi begrenzt. Vor und parallel diesem zieht von der Frontalebene etwas nach hinten abweichend der Gyrus precentralis. Vorne grenzt an diesen der Sulcus precentralis. Die ca. senkrecht auf den Sulcus precentralis eingestellten Sulcus frontalis superior und inferior teilen den übrigen Frontallappen in Gyrus frontalis superior, medius bzw. inferior.
Die in funktionellem Hinsicht wichtigsten Brodmann-Areale der frontalen Rinde sind das Br. 4 Areal am Gyrus precentralis (primär motorisches Zentrum), am selben bzw. am Gyrus frontalis superior und medius das Br. 6 (prämotorische und supplementer motorische Rinde) und das Br. 8 Areal (frontales Blickzentrum). Das frontale Operculum (hinterer Teil vom Gyrus frontalis inferior) der dominanten (meistens linken) Hemisphäre und die Pars triangularis entsprechen dem motorischen Sprachzentrum von Broca. Zwischen diesem und der prämotorischen Rinde befindet sich das Exnersche Areal (Schreibzentrum).
Der Lobus parietalis fängt hinter dem Sulcus centalis Rolandi mit dem Gyrus postcentralis an. Ca. senkrecht an diesem findet man den Sulcus intraparietalis, von dem medial nach oben gerichtet das Lobulus parietalis superior und lateral unten das Lobulus parietalis inferior liegt. Zu den parietalen Windungen rechnet man auch den Gyrus supramarginalis um dem hinteren Ende der Fissura lateralis cerebri (Sylvii) und den Gyrus angularis hinter dem Gyrus temporalis superior.
Der Gyrus postcentralis repräsentiert als Br. 1, 2 und 3 die primäre sensorische Rinde. Mit Ausnahme der unteren Extremität wird hier der ganze Körper abgebildet. Besonders ausgedehntes Gebiet kann hier dem Gesicht und darunter der Zunge zugeordnet werden. Der Gyrus angularis und supramarginalis sind bedeutende Assoziationsareale an der Grenze des Parietal-, Temporal- und Okzipitallappens. Die Lobuli parietales entsprechen den Br. 5 und 7 Assoziationsarealen. Zusammen mit der primären sensorischen Rinde bilden diese einen wichtigen Eingang der motorischen Planung.
Der Parietallappen wird vom Okzipitallappen durch die willkürlich bestimmte Linea parietooccipitalis abgegrenzt, die die Incisura praeoccipitalis zwischen der konvexen und basalen Seite mit dem oberen Ende des Sulcus parietoccipitalis zwischen der konvexen und medialen Seite verbindet.
Verbindet man den Halbierungspunkt der vorigen Linie mit dem hinteren Ende der Fissura lateralis cerebri, kommt man zur Linea parietotemporalis, die den Parietal- vom Temporallappen abgrenzt.
Die hintere Grenze vom Lobus temporalis wird demnach durch die untere Hälfte der Linea parietooccipitalis bestimmt, soweit die obere durch die Linea parietotemporalis, die vorne mit der Sylvischen Fissur fortgesetzt wird. Vorne endet der Schläfenlappen mit dem Polus temporalis. An der konvexen Oberfläche werden die Gyri temporales superior, medius et inferior durch zwei nennenswerte Furchen, nämlich den Sulcus temporalis superior und inferior voneinander getrennt. An der Oberseite vom Gyrus temporalis superior werden die primären und sekundären Hörfelder durch die kurzen Heschl-Querwindungen (Gyri temporales transversi) vertreten. Das sensorische Wernicke-Sprachzentrum nimmt den hinteren Anteil vom Gyrus temporalis superior zusammen mit dem unteren Teil des zum Lobus parietalis gehörenden Lobulus parietalis inferior ein.
Der Lobus occipitalis wird durch den Sulcus occipitalis transversus in Gyri occipitales superiores et inferiores geteilt. Der hinterste Teil wird Polus occipitalis genannt. Letzterer gehört dem Sehzentrum und nimmt den Großteil der makulären Fasern auf.
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Last modified: Monday, 24 March 2014, 10:25 AM